Selbsthilfegruppen haben Wirkung

  • Selbsthilfegruppen haben politisches Gewicht und werden in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen.
  • Das Engagement in Selbsthilfegruppen hilft bei der gesellschaftlichen Anerkennung stigmatisierter Erkrankungen.
  • Selbsthilfegruppen ermöglichen Betroffenen Erfahrungsaustausch, gegenseitige Hilfe, Wissenserwerb, Vernetzung, soziales Miteinander, gegenseitigen Rückhalt, gemeinsames Engagement.
  • Durch Selbsthilfegruppen werden Themen öffentlich sichtbar, wenn z.B.
    •  über Treffen ein Artikel in der Zeitung erscheint,
    • die Gemeinde, die Stadt, der Landkreis die Selbsthilfegruppe in die Liste der Selbsthilfegruppen  aufnimmt,
    • die Krankenkasse zu Zuschüssen befragt wird.

Informationen rund um Selbsthilfegruppen

Der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) entscheidet, welche Behandlungen, Heil- und Hilfsmittel sowie Medikamente von der Krankenkasse erstattet werden müssen.

Im G-BA werden auch Betroffene und ihre Interessenvertretungen einbezogen. Diese Patientenbeteiligung wurde mit dem §140f SGB V gesetzlich geregelt. Die Beteiligung erfolgt mitberatend, auch Anträge können gestellt werden, bei Beschlüssen darf die Patientenseite aber nicht mit abstimmen.

Dies sind die maßgeblichen Organisationen für die Wahrnehmung dieser Mitspracherechte:

NAKOS, Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur
Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin

Telefon: 030 / 31 01 89 60
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de

diagnose:funk informierte NAKOS über Elektrohypersensibilität und stellte der Berliner Hauptstelle den „Diagnose Elektrohypersensibilität“-Flyer zur Verfügung.
Wir erarbeiteten ein Infoblatt über „Die besondere Situation von Selbsthilfegruppen für Menschen, die von Elektrohypersensibilität (EHS) betroffen sind“.

Es gibt bundesweit über 300 Selbsthilfekontaktstellen. Wer eine Selbsthilfegruppe sucht, gründen möchte oder bei der Weiterführung auf Fragen stößt, erhält dort Information, Beratung und Unterstützung. Die Selbsthilfekontaktstellen haben unterschiedliche Bezeichnungen, z.B. KISS, SEKIS, KIGS.

Es gibt keine hohen Hürden für das Gründen einer Selbsthilfegruppe. Ein Vereinsstatus ist nicht notwendig.

Einen geeigneten Ort zu finden, kann für EHS-Selbsthilfegruppen zum Problem werden. Vielleicht gibt es an wärmeren Tagen die Möglichkeit, sich draußen zu treffen?

Der Start kann ein kurzer Bericht im Amtsblatt oder in der Tageszeitung sein. Um nicht mit eigenem Namen erscheinen zu müssen, bietet sich die Vermittlung über eine Selbsthilfekontaktstelle an.

Vertraulichkeit
In Selbsthilfegruppen kommen auch sehr persönliche Angelegenheiten zur Sprache. Um den Teilnehmenden die Sicherheit zu geben, dass ihr Mitgeteiltes nicht an Personen außerhalb der Gruppe weitergegeben wird, hilft die Vereinbarung zur Verschwiegenheit. Eine Verschwiegenheitsverpflichtung kann mündlich oder schriftlich erfolgen.

NAKOS bietet kostenfrei viele Broschüren zum Wirken von Selbsthilfegruppen, dazu gehören diese vier:


  • „Starthilfe zum Aufbau von Selbsthilfegruppen – ein Leitfaden“

  • „Gemeinsam aktiv – Arbeitshilfe für Selbsthilfegruppen“

  • „Gruppen im Gespräch – Gespräche in Gruppen – Ein Leitfaden für Selbsthilfegruppen“

  • „Selbsthilfe und Politik“

Selbsthilfegruppen können einzelnen Betroffenen Unterstützung geben und haben Wirkung nach außen. Zusätzlich hilft es Selbsthilfegruppen, sich gegenseitig auszutauschen und gemeinsam aktiv zu sein. Wie können EHS-Selbsthilfegruppen gestärkt, vernetzt werden? Welche Bedürfnisse, welche Ideen haben Sie?
Wenden Sie sich mit Ihren Anregungen an diagnose:funk,
EHS-Projektstelle Renate Haidlauf,
Telefon: Mittwoch 10-12 Uhr 0711 2508698
E-Mail: info@diagnose-funk.de

Es gibt den „Leitfaden zur Selbsthilfeförderung“ des GKV-Spitzenverbands (GKV: Gesetzliche Krankenversicherungen).
Die Anlage 2 des Leitfadens beinhaltet das Krankheitsverzeichnis. Leider fehlen Umwelterkrankungen oder auch Multisystemerkrankungen völlig im Verzeichnis.

Gemeinsam aktiv sein erweitert den Blick vom Leid zur Problemlösung.
Gemeinsam aktiv sein verbindet.
Manchmal kann schon mit kleinen Aktionen einiges erreicht werden.
In dieser PDF finden Sie Ideen für Aktionen.

„Die Enquete-Kommission hat die gemeinschaftliche Selbsthilfe als eine der bedeutenden Engagementformen in unserer Gesellschaft herausgearbeitet“, aus „Gemeinsam aktiv – Arbeitshilfe für Arbeitsgruppen“, NAKOS zu „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“, Deutscher Bundestag, 2002