Die Symptome variieren von Mensch zu Mensch

Die meisten Betroffenen konsultieren zahlreiche Ärzte, bevor sie selbst auf die Spur ihrer Diagnose kommen. Ein exemplarischer Verlauf könnte wie folgt aussehen: Der Hausarzt untersucht symptom-orientiert, nimmt Blut ab, schreibt ein EKG und überweist den Patienten an Spezialisten, wie Augenarzt, HNO-Arzt oder Neurologen. Die somatische Diagnostik ist nicht wegweisend. Weder bei der klinischen Untersuchung, noch im Blut oder durch EEG, MRT (Kernspintomografie) und CT (Computertomografie) ergeben sich Hinweise auf eine Ursache der Symptome. Die Beschwerden werden nach dem Ausschlussprinzip dann häufig als stressbedingt oder psychosomatisch eingestuft.

Weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte können zu Beginn der Erkrankung eine Beziehung zwischen der Exposition mit elektromagnetischen Feldern und dem Auftreten der Symptome herstellen. Ein Ereignis wie mit dem Smartphone telefonieren kann zu Kopfschmerzen oder Ohrgeräuschen führen, was wiederum zur Erkenntnis und Diagnosefindung führen kann. Die meisten Patienten reagieren auf Hochfrequenzen von WLAN-Routern, Mobiltelefonen, Tablets oder Mobilfunksendeanlagen. Andere sind sensibel gegenüber niederfrequenten Feldern von Stromleitungen und Elektrogeräten. Manche reagieren auf beides.

Für Betroffene

Potentielle EHS-Patientinnen oder Patienten können hier einen Fragebogen herunterladen, der vorab ausgefüllt und dann im Gespräch mit Ärztin / Arzt oder Heilpraktikerin / Heilpraktiker unterstützend zur Anamnese verwendet werden kann.

Die häufigsten Symptome

  • Hautjucken/-brennen oder –kribbeln

  • beeinträchtigter Schlaf und reduzierte Melatonin-Ausschüttung; Schlafstörungen, Schlaflosigkeit

  • (chronische) Erschöpfung, Müdigkeit und Muskelschwäche

  • Kopfschmerzen

  • Engegefühl oder Schmerzen im Brustbereich und Herzprobleme

  • Herzerkrankungen (Arrhythmien, Bluthochdruck)

  • Krampfanfälle, Muskelkrämpfe

  • Dysästhesien (Empfindungsstörungen); Lähmungserscheinungen

  • Tinnitus, Klingeln in den Ohren, Ohrgeräusche; Ohrenschmerzen

  • ein Gefühl von Vibrieren im Körper

  • Katarakte

  • Störung der Darmschranke, Leaky-Gut-Syndrom

  • höhere Giftstoffabsorption

  • Panikattacken

  • Schwindel

  • Reizbarkeit

  • verminderte Denkleistung / Sprachfindungsstörungen, Konzentrationsmangel und Gedächtnisverlust

  • Infektanfälligkeit

  • Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen

  • Neurodegenerative Krankheiten

  • Störungen der Hormonaktivität

  • Krebs (Hirntumore, Brustkrebs, Kinderleukämie)

  • Beschleunigte / vorzeitige Alterung

Wer erkrankt

  • Besonders empfindsam sind sehr junge, schwangere und sehr alte Menschen. Bei Kindern macht sich EHS üblicherweise in Form von Kopfschmerzen, „Brain Fog“ (Nebel im Gehirn) und Lernschwierigkeiten bemerkbar.

  • Häufig reagieren EHS-Patienten auch stark auf Chemikalien bzw. leiden unter Multipler Chemikalienunverträglichkeit (MCS). Da unser Nervensystem auf Chemikalien und elektromagnetische Felder stark reagiert, ist dies nachvollziehbar. Falls das Nervensystem durch Expositionen mit Toxinen vorgeschädigt wurde, ist der Betroffene anfälliger für EHS.

  • Lebenswandel und Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Ist das Immunsystem mit Schwermetallen kontaminiert, z.B. durch Amalgam-Zahnfüllungen oder belastete Lebensmittel, wird der Körper sprichwörtlich zur Antenne, durch die die Strahlung einkoppeln kann und damit deren destruktive Wirkung erhöht.

  • Dazu gehören auch bakterielle oder parasitäre Infektionen wie Borreliose, virale Erkrankungen wie Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber).

  • Menschen mit Genvariationen (genetischen Polymorphismen), die die Resistenz gegen oxidativen Stress schwächen und die Entgiftungsleistung des Körpers reduzieren, scheinen deutlich öfter an EHS zu erkranken.

  • Menschen mit Wirbelsäulenschäden, Rückenmarksverletzungen, Schleudertrauma, Gehirnschäden oder –erschütterung.

  • Menschen mit eingeschränkter Immunfunktion, Lupus oder Chronischem Fatique Syndrom (EM/CFS).

  • Menschen mit elektromagnetischen, körperlichen, chemischen und biologischen Traumata bei eingeschränktem Immunsystem.

  • Menschen mit Tinnitus. Es gibt Beweise für eine gemeinsame Pathophysiologie zwischen EHS und Tinnitus.