Wirkmechanismen ausgelöst durch elektromagnetische Felder

Mehr und mehr wissenschaftliche Forschungen belegen die schädigende Wirkung künstlich erzeugter elektromagnetischer Felder (EMF) auf Mensch, Tier und Pflanzenwelt. Biologische Effekte lassen sich in lebenden Zellen nachweisen als Folge von „oxidativem Stress“.

Eine kurzzeitige Bestrahlung mit EMF führt zu einer Aktivierung des Immunsystems. Eine längerfristige Bestrahlung verändert den Redox-Status der Zellen (dem Gleichgewicht zwischen Antioxidantien und Oxidantien in der Zelle).

Wie EMF die biochemischen Vorgänge in Zellen beeinflussen können, wird durch folgenden Mechanismus deutlich: Unter bestimmten Bedingungen können EMF ohne biologische Notwendigkeit z.B. die spannungsgesteuerten Kalziumkanäle (VGCC) öffnen, so dass Kalzium in die Zelle einströmt. Dadurch werden physiologische Vorgänge in den Zellen aktiviert. Bei langfristiger oder starker Einwirkung von EMF kann extrem viel Kalzium in die Zellen einströmen – das führt zu „oxidativem Stress“ in den Zellen und damit zu Zellschäden, die auch die DNA betreffen können. Werden die DNA-Schäden nicht oder fehlerhaft repariert, kann dies u.a. auch Tumorwachstum auslösen.
 Solche Phänomene können auch bei Belastungen weit unterhalb der geltenden Grenzwerte auftreten.

Es gibt in anerkannten Fachzeitschriften publizierte Reviews, die die Forschungslage zu EHS beschreiben:

Electromagnetic hypersensitivity: Fact or fiction? Elektrosensibilität: Fakt oder Fiktion? Sci Total Environ 2012; 414: 103-112
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969711012733via%3Dihub
https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=460
https://www.emf-portal.org/de/article/19994

Electrohypersensitivity (EHS) is an Environmentally-Induced Disability that Requires Immediate Attention. Elektrohypersensibilität (EHS) ist eine umweltbedingte Behinderung, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert. J Sci Discov (2019); 3(1):jsd18020
http://www.e-discoverypublication.com/wp-content/uploads/2019/03/JSD18020-final.pdf
https://www.emfdata.org/de/studien/detail?id=524
https://www.emf-portal.org/de/article/38655

Electrohypersensitivity: state-of-the-art of a functional impairment. Elektrohypersensibilität: Zum letzten Stand der Dinge bei einer Funktionsbeeinträchtigung. Electromagn Biol Med. 2006;25(4):245-58
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/15368370601044150?journalCode=iebm20&
https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=449
https://www.emf-portal.org/de/article/14563

History of chemical sensitivity and diagnosis. Geschichte der Chemischen Sensitivität und der Diagnose. Rev Environ Health 2016; 31 (3): 353-361
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/15368370601044150?journalCode=iebm20&
https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=449
https://www.emf-portal.org/de/article/14563

Electromagnetic hypersensitivity (EHS, microwave syndrome) – Review of Mechanisms. Elektromagnetische Hypersensibilität (EHS, Mikrowellen-Syndrom) – Review der Mechanismen. Environ Res 2020; 186: 109445
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0013935120303388?via%3Dihub
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0013935120303388
https://www.emfdata.org/de/studien/detail?id=563
https://www.emf-portal.org/de/article/42260

Electrohypersensitivity as a Newly Identified and Characterized Neurologic Pathological Disorder: How to Diagnose, Treat, and Prevent It. International Journal of Molecular Sciences, Multidisciplinary Digital Publishing Institute, 2020, 21, 1915
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7139347/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32168876/

Weitere Informationen finden Sie auf www.EMFData.org.

Effekte auf biologisches Gewebe

Amygdala-Hypothese

Effekte auf das Gehirn

Amygdala-Hypothese

Um die Entstehung der Erkrankung zu verstehen, bedarf es eines neurophysiologischen Grundverständnisses über die geregelten Abläufe unseres Gehirns. Die Hauptrolle spielt dabei eine Hirnstruktur, die man Amygdala nennt. Mediziner und Wissenschaftler beschreiben „Teufelskreise“, die auf cerebraler und zellulärer Ebene wirken. Auch auf der psychischen Ebene wirken diese – die Betroffenen merken: irgendetwas stimmt nicht, sie meinen sie werden verrückt, die Symptome verschlimmern sich, die Empfindlichkeit steigt, usw. Man kann nicht mehr entspannen oder schlafen, und wird zunehmend erschöpft. Dieser Teufelskreis kann, u.a. aufgrund der Neuroplastizität des Gehirns, wieder rückgängig gemacht werden. Erkrankte können sich selbst helfen, indem sie die Zusammenhänge studieren und die autonomen Stressreaktionen regulieren lernen.