Patienten mit EHS
sind Patienten in Not

Für einen EHS-Patienten ist es wichtig, dass er vom Arzt ernst genommen und sein Leiden als EMF-bedingt anerkannt wird. EMF steht für “elektromagnetische Felder”. Als Konsequenz daraus hilft dem Patienten

  • die Bereitschaft der Arztpraxis, den Funk auszuschalten, andere Patienten dazu anzuhalten oder für Betroffene extra Behandlungszeiten anzubieten,
  • Unterstützung durch entsprechende Atteste zu geben.

Ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig, wird dieser erleichtert durch

  • regulierbares WLAN,
  • die Erlaubnis, Akzeptanz und Unterstützung, über dem Bett einen Abschirmbaldachin aufzuhängen.
  • das Wecken von Verständnis für die Situation EHS-Betroffener bei Mitpatienten.

Soziale Folgen von EHS

Hochfrequente elektromagnetische Felder sind in unserer Gesellschaft inzwischen allgegenwärtig. Dadurch erleben EHS-Erkrankte häufig eine enorme Ausgrenzung. Wohnungssuche, Berufstätigkeit, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben werden für Betroffene schwierig bis unmöglich.

Die Fehlinformation, dass elektromagnetische Felder unbedenklich seien, verringert bei Menschen die Bereitschaft zur Rücksichtnahme. Die Erfahrungen der Betroffenen werden teilweise abgewertet und als psychisch bedingt abgetan. Mangel an Verständnis und Unterstützung seitens der Familie und Freunde führt EHS-Betroffene in die Isolation.

Mögliche psychosomatische Folgen bei fehlender Teilhabe

„Die Auswirkungen von Einsamkeit auf die psychische und die körperliche Gesundheit sind hoch. Depression und Angsterkrankungen gehören dazu, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und immunologische Störungen.“ Deutsches Ärzteblatt, 2022

Das zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden kommende psychosoziale Leid kann Menschen mit Elektrohypersensibilität an die Grenzen ihrer Belastbarkeit führen. Berichte von Betroffenen zeigen, dass EHS-Erkrankte häufiger den Gedanken zum Suizid in sich tragen als Nicht-EHS-Erkrankte. Auf Wunsch des betroffenen Patienten sollte psychologische Begleitung angeboten werden. Wobei deutlich hervorzuheben ist, dass vor allem die gesellschaftliche Ausgrenzung als sekundäre Folge der Erkrankung die psychologische Begleitung notwendig macht und weniger die primäre Erkrankung Elektrohypersensibilität.